Aktuell

Fisch und Vogel 2023/24

Die Musikreihe, die aus der Reihe tanzt

Aus der Tiefsee auftauchen, sich in luftige Höhen aufschwingen, dem Druck standhalten und die Angst vor dem freien Fall überwinden. Wir brauchen das: Musik, die Spass macht, ohne Erwartungen erfüllen zu müssen, Musik ohne Weichspüler. Ausgangspunkte sind improvisierte Musik, Weltmusik, Spoken word, Rock, Elektronik, Sound Art und Noise oder auch ein wenig Jazztradition. Im Zentrum steht das Experiment. «Fisch und Vogel“ geht daher ins Risiko, für Konzerte, die kaleidoskopisch schillern.

Seit Herbst 22 bin ich Gastveranstalter für eine experimentelle Musikreihe im Theater am Gleis in Winterthur.

Kommt vorbei! Wir haben wunderbare Bands am Start (((:

 

Daten

29.9.23                   Rufus D

30.11.23                 Sean Noonan Solo & Weiss Keller Domeniconi

7.12.23                   CHINZILLA vs. EmC Splinter

25.1.24                   Looty Trio

11.4.24                   THE WORKERS

 

 

29.9.23   Rufus D

 

Dominik Zäch                     Gitarre

Balz Muheim                       Schlagzeug

Linus Meier                         E Bass

 

 

Mit Rufus D wagen sich drei Musiker in die unerforschte Meta-Sphäre der Musik hinaus: Da draussen – in der genrefreien Leere zwischen Konventionen und Kategorien – fanden Dominik Zäch (git), Balz Muheim (dr) und Linus Meier (b) zuerst einmal zu sich selbst und dann zu sich als Band. Konfrontiert mit grenzenloser Freiheit im künstlerischen Schaffen sowie losgelöst von allgemeinen Idealen und Vorstellungen, gilt es nur noch die eigenen Träume zu verwirklichen und an den eigenen Erwartungen zu wachsen.

So ist das Album «Leichtes Fieber» entstanden. Auf sieben Songs vereinen sich schwere Odd Meter Beats mit minimalistischen Klanglandschaften, beeinflusst von der Risikobereitschaft des Jazz, dem Drive elektronischer Tanzmusik, sowie dem Raum und der Geduld von Post-Rock. «Leichtes Fieber» vereint Sinneseindrücke wie Wut und Ruhe oder Melancholie und Überschwang unter einem Deckmantel von experimentellen Klängen und instrumentalem Groove. Im Delirium verloren müssen sich Musiker und Publikum neu finden.

Entstanden ist die Musik von Rufus D aus stundenlangem Spielen und Improvisieren, begonnen teils mit kleinen Patterns und konkreten Ideen, teils als Produkte der unzähligen Jams, die fester Bestandteil des künstlerischen Schaffens der Band sind. Als sich dann sieben Stücke aus dem musikalischen Fundus herauskristallisierten, wurden sie auf «Leichtes Fieber» zusammengeführt. Aufgenommen wurde das Album im Dezember 2021 im Gasthaus Grünenwald in Engelberg. Umgeben von nichts als Bergen und Bäumen, sperrten sich die drei Musiker gemeinsam mit Joschka Weiss und Dario Auer von den Soundwise Studios über eine Woche lang ein. Tag und Nacht experimentierten sie mit Sounds, feilten an Grooves und bogen ihre Kompositionen zurecht.

www.rufusd.ch/

 

30.11.23         Doppelkonzert: Sean Noonan Solo & Weiss Keller Domeniconi

Sean Noonan, Schlagzeug – Bruised by Noon

Kontraptionen: Episoden  für einen sprechenden Schlagzeuger

Der Begriff Kontraptionen bezieht sich auf die Komplexität und Kompliziertheit des Schlagzeugs als musikalisches Instrument sowie auf den Akt, mit ihm skurrile Ideen zu kreieren.

Contraptions, die jüngste Veröffentlichung in der Soloreihe Bruised by Noon, ist inspiriert vom Neo-Primitivismus, einer Bewegung, die traditionelle westliche Musikformen in Frage stellt.  Laut Henry Cowell wird «fast alle primitive Musik» mit Perkussionsbegleitung gesungen, wodurch eine neue Polyphonie entsteht, bei der jeder Teil unabhängig ist, aber gemeinsam enden muss. Schnelle Rhythmuswechsel, Synkopen, Polyrhythmen und Kreuzrhythmen sind ebenfalls gemeinsame Merkmale der primitiven Musik, die der Neoprimitivismus aufgreift, um einen wilden und rauen Stil zu schaffen, der mit dem Sanftem und Beruhigendem verschmilzt und schließlich zu einem rituellen Musikerlebnis führt.

Sean Noonan ist ein sprechender Schlagzeuger und Komponist, dessen Musik sich enthusiastisch jeder Kategorisierung entzieht. Er bevorzugt die Bezeichnung «rhythmischer Geschichtenerzähler» – eine treffende Beschreibung für einen modernen akustischen Griot, der in der alten Tradition wandernder Minnesänger fantasievolles Seemannsgarn spinnt und mit seiner einzigartigen polyrhythmischen Sprache fesselnde erzählerische Gobelins webt. Noonan verschmilzt seine Stimme mit dem Schlagzeug und bietet ein «fünftes Gliedmaß» zu der viergliedrigen Praxis, die heute existiert

https://seannoonanmusic.com/bruised-by-noon-solo

 

Weiss Keller Domeniconi

 LP-Release Tour – «Der seltsame Attraktor», feat. Michel Pretterklieber

 

Sandra Weiss    Saxofon und Fagott

Beat Keller      elektrische Feedbacker und akkustische Gitarre

Roberto Domeniconi   präpariertes Klavier und Analog-Synthesizer

 

 

Das Trio «Weiss Keller Domeniconi» erzeugt analoge elektronische und akustische Schallwellen, kreiert sphärische Klangwelten und taucht ab ins Geräuschhafte.

Das Trio entstand im Herbst 2018 und fand sich sofort in einer gemeinsamen Klangvorstellung, die sie in unterschiedlichen Settings einbringen – als Konzert, Filmvertonung oder als Klangperformance mit dem Zürcher Künstlerduo bittelangsam. Im Oktober 2022 kam die erste LP «Der seltsame Attraktor» von Weiss Keller Domeniconi mit Bildern von Michel Pretterklieber als Digital-Release raus und wird nun auf einer LP – Release Tour inklusiv Ausstellungen mit Bildern von Michel Pretterklieber gebührend gefeiert.

Bilder: Michel Pretterklieber: https://pretterklieber.ch/

https://beatkeller.bandcamp.com/album/der-seltsame-attraktor

Video von Franz Bannwart aus der Fim Basel: https://www.youtube.com/watch?v=6MZPH07M_H0

 

7.12.23            CHINZILLA vs. EmC Splinter

 

Josephine Nagorsnik: Komposition, Posaune, Stimme, Synths, Elektronik

Jim Black:      Schlagzeug, Elektronik

 

 

CHINZILLA ist das Electro-Projekt der aus Berlin stammenden und in Bern lebenden Komponistin und Posaunistin Josephine Nagorsnik. Grooves werden von fliessende Sphären abgelöst oder verweben sich, verschmelzen zu bekannt anmutenden Klängen, nur um sich wieder davon zu machen und den Hörer auf eine Reise der psychedelischen Art einzuladen. Elektronische Musik, die von Stimme und surreal verfremdeten Posaunenklängen durchdrungen wird, voller Farben und Formen, zum Tanzen oder Zurücklehnen. Als CHINZILLA vs. EmC Splinter trifft sie auf Schlagzeuger Jim Black.

Promoteaser https://youtu.be/A7O7CUUxlgQ Website http://www.nagorsnik.com/chinzilla
Social Mediawww.facebook.com/chinzillamusic Insta: chinzillamusic https://mx3.ch/chinzilla

 

25.1.24            Looty Trio

Sebastian Strinning                          Saxophon

Valeria Zangger                               Schlagzeug

Marc Unternährer                            Tuba

 

«Looty» nannte Queen Victoria den Pekinesen, der ihr zum Ende des Opiumkrieges als geraubte Beute aus dem chinesischen Kaiserpalast überbracht wurde. Nicht überliefert ist, ob der kleine Hund versucht hat, seine Ehre und die des chinesischen Imperiums durch Wadenbisse und gezielte Defäkation auf wohl ebenfalls geraubte Perserteppiche zu reetablieren oder sich der Überführung vom östlichen zum westlichen Adel opportunistisch ergeben hat. Wir hoffen Ersteres.

Das Looty Trio möchte spielen, aber nicht nur. Maulkörbe gibt es keine, von Leinen losgerissen wildern wir uns selber aus. Nicht nur Waden sind gefährdet, wir zielen gerne auch höher. Dabei plündern und schärfen wir unsere über Jahrzehnte angesammelten Werkzeuge: Vom Jazz-Skalpell bis zum Punk-Dampfhammer benutzen wir alles, was uns zwischen die Lefzen gerät, um Ketten sprengen und gegen protzige Paläste, entwürdigende Systeme und – nicht zuletzt – langweilige Musik anzubellen.

 

https://www.strinning.ch/bands/looty

https://www.youtube.com/watch?v=IiYoyQlFWXk&t=4s

 

11.4.24            THE WORKERS

 

Urs Leimgruber                                             Sopransax

Omri Ziegele                                                  Altosax, Nai, Stimme

Christian Weber                                             Kontrabass

Alex Huber                                                    Schlagzeug, Spielzeug

 

So hat es begonnen. Alles. So. Wir waren nicht darauf vorbereitet. Der Himmel weiss, warum es dann so begonnen hat. So. Wir alle waren schon an manchen Orten, haben schon viel gesehen und noch mehr gehört. Und dann das. Konnte sich keiner erklären. Und doch. Beginnen ist immer zärtlich, zart, jeder Anfang ein kleines Tor in die Unendlichkeit: Möglichkeiten ins Fantastische geweitet. Das Wissen, dass alles zerbrechlich ist, hielt uns zusammen. Und dass nichts zweimal geschieht. Weswegen man beim ersten Mal auf der Hut ist, so als könnte in jeder Sekunde, das ganze Porzellan zerbrechen, das unsere Mütter uns bescherten, damals, lang ists her. Wir hatten alle lange geübt im Stillen; in der Stille. Mehr die Pausen befragt als in pfeilschnellen Kaskaden gebadet; Virtuosität, wussten wir, ist für Anfänger. Hatten Klänge auf ihre Wirkung abgeklopft, wie ein Steinhauer seine Figur beklopft, bis jede Kante, jeder Winkel genauestens stimmt. Genauestens. Hatten Nachtgesängen gelauscht, tonlosen, schwärmerischen, oder den fernen Grillen, den sagenumwobenen. Wollten alles hineinnehmen in unser Sprechen, in unser Posaunen in anderen Zungen. Alles. Natürlich sind wir gescheitert. Wäre ja gelacht. Götter halten einen immer auf  Abstand. Auch noch die Kecksten. Aber den Zipfel erhaschen, den Zipfel der schwerelosen Wolke, die über der Erde schwebt und uns so selten empfängt. Da oben, wir vier. Wir konnten es nicht glauben. Doch es war so. Am Zipfel hängend, Gesichter sonnengewaschen, Herz erweicht von der plötzlichen, nahezu verschwörerischen Zusammenkunft. Wer kennt das Losungswort? Als hätten die Götter nur darauf gewartet, dass einer kräftig über die Schnur haut; über die Schnur der Eitelkeit und des besseren Wissens, das immer im Ende endet. Lange genug mussten sie warten. Wir waren am Anfang. Sind es. Wir vier. Workers. Arbeiten bis wir umfallen. Vor Erschöpfung. Vor Glück. Unverloren plötzlich: die Zeit! Lasst uns nochmals beginnen. Immer. Immer. – Beginnen!

 

 

 

 

Die Fermentierten:

TRIO ALBUM OUT NOW: ghost ship

Release Mai 2022 mit Songs von und mit Valentin Baumgartner, Lino Blöchlinger & Tobias Sommer

DUO ALBUM: zombie in a shell

freie Improvisationen, live in concert 2020 Lino Blöchlinger & Tobias Sommer

 

 

 

Fischermanns Orchestra

Albumrelease – Space Friction

 

It was was the release of FISCHERMANNS ORCHESTRAs album „Space Friction“! recorded back in 2019 at Powerplay Studios as a Co-Production with SRF Kultur. It is appearing on the prestigious label ENJA RECORDS. The album is a complete piece of art, composed and designed by a composers pool: Sebastian Strinning, Dominic Landolt, Samuel Blatter, Bodo Maier
Listen to the album on spotify with this link:

 

 

VIDEOS

Hypoxia:                                                          https://www.facebook.com/1007807683/videos/pcb.10224295351943934/919252996147276

Road Runner live @ Porgy & Bess Vienna:   https://www.facebook.com/fischermannsorchestra/videos/681294099900509

The Weed Lunch With The Loonies:              https://www.facebook.com/fischermannsorchestra/videos/674604997415754

 

Credits:

Samuel Blatter (synth, voc)
Sebastian Strinning (ts)
Nik Gross (bs)
Simon Petermann (tb; musical director)
Reto Eisenring (snare drum, dr)
Thomas Reist (bass drum, dr, leader)
Videos by Kohei Yamaguchi & Bodo Maier
Mix and mastering of „Space Friction“ and „Cairo“ (3rd video)
Mix & mastering of „Hypoxia“ (5th video) Pabli Pablito